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Unternehmertum
Bautzen, 16.08.2023

Nutzen wir die Lichtblicke!

Autor: Wilfried Rosenberg

NEWS.aktuell des BVMW Team Bautzen vom 14.08.2023

Ist die ultimative Blamage, nicht nur des Frauen-Fußballes ein Abbild für die Lage in Deutschland? Mir scheint es braucht mehr Mentalität, Härte und Willen sich aus der Komfortzone zu bewegen. Auch in der verdammt verzwickten Lage ist es für Unternehmer alternativlos, das Licht am Ende des Tunnels immer näher kommen zu sehen, statt den Tunnel zu verlängern. Aber viele unserer Politiker agieren mit Metaphern / Narrativen (oder mit Brandmauern), woran die Menschen immer weniger glauben. Auch uns erreichen von Unternehmen Hiobsbotschaften! Hat Deutschland „den Zenit überschritten?“, wie die WELT am 24.07.23 titelt? Auch unser Mittelstandverband hat sich regelmäßig positioniert.

„Den Deutschen gelingt die Maximierung ihrer Zuversicht durch die Minimierung ihres Gesichtskreises“, sagt der Psychologe und Rheingold-Chef Stephan Grünewald. Nachrichten und Medienangebote würden zunehmend ignoriert, politische und gesellschaftliche Debatten gemieden, Freunde und Bekannte, die unbequem sind, aussortiert. Stattdessen konzentrieren sich laut Grünewald viele Bundesbürger mittlerweile fast ganz aufs private Klein-Klein: Sie richten ihr Heim als persönliche Wohlfühloase ein, betreiben Yoga oder Fitness-Sport, um sich selbstwirksam zu fühlen. Kommt uns TSMC da gerade recht?

Mittelstand als Kulturgut begreifen!

Der Mittelstand darf sich in der Region nicht noch mehr zerspalten lassen, wir haben gemeinsam die Kraft und auch eine flexible Struktur (BVMW!)

Wer die Region entwickeln will, muss regionales Wachstum und Zusammenhalt, wie auch Wettbewerb wollen. Ein Motor dafür sind unsere heimischen mittelständischen Unternehmen, sie schalten entsprechend der Lage. Von deren Zusammenwirken bei Lobbyarbeit, PR-Aktivitäten oder im Geschäftsleben hängt ab, ob wir unter dem erheblichen Veränderungsdruck und Tempo, das Kulturgut Mittelstand auch in der Zukunft erhalten können! Für uns wird das niemand tun, wenn wir nicht selbst daran arbeiten. Wir sind im ländlichen Raum um Dresden über 450 Mitglieder, haben eine flexible Struktur als Mittelstandsverband aufgebaut, aber unsere Potenziale sind noch lange nicht ausgeschöpft. Wir brauchen gerade in schwierigen Zeiten noch mehr engagierte Mitglieder, um unsere gemeinsamen Anliegen umsetzen zu können. Die Mittelschicht schrumpft. 63% der Bürger gehören dazu, es sind 3% weniger – seit 2007 (für BRD). Die Gründe: hohe Steuern, wenig Leistungsanreize. Verlangen wir die Änderung der Rahmenbedingungen mit weniger paternalistischem Staat.

Strategische Beschlüsse

Der UnternehmerBeirat wird Mitte September zur strategischen Entwicklung der Verbandsarbeit beraten und die wirtschaftliche Situation beurteilen, den Ausblick bis zum 24. MiTag (11.06.24) und die Landtagswahlen (01.09.24) erörtern. Worauf wollen wir uns konzentrieren? Oberstes Ziel sollen Beiträge zur wirtschaftlichen Entwicklung der Mitglieder sein, aber auch wie wir uns in der Öffentlichkeit mehr Gehör verschaffen. Wir fordern von allen Parteien weniger populistische und paternalistische Politik. Die moralisierende Entmündigungspraxis muss aufhören! Auch Ihre Vorschläge und Meinungen werden da gern aufgenommen, geben Sie Feedback, oder erklären Sie sich bereit im UnternehmerBeirat mitzuwirken.

Regierung verteilt Begrüßungs-Milliarden für TSMC

Die euphorische Verkündung des Ansiedlungsbeschlusses von TSMC in Dresden hat durchaus viel Positives. Es ist eine „Wette auf die Zukunft“, wie es DIW-Chef M. Fratzscher sagt. Ein Achtungszeichen für die Attraktivität über die Wirtschaftsregion Elbe-Neiße hinaus. Nutzen wir die Chance in Kopplung mit den Kohle-Ausstiegs-Förderungen!

Auf die kritischen Anmerkungen in der BVMW-Pressemitteilung, die die gigantische Subventionierung an den Pranger stellt, erklärte Ministerpräsident Michael Kretschmer (in MDR Sachsenspiegel 08.08.23): Die Mittelständler haben recht, es wird Zeit, dass das korrigiert wird. Es sind ja nicht nur die 5 Mrd. Steuergeld (50 % Zuschuss), sondern gigantische weitere Millionen, die der Freistaat und die Stadt Dresden für den Aufbau einer „Chip Academy“ und die Infrastrukturentwicklung aufbringen. Der Aufbau von weiteren 2.000 Beschäftigten (dt. Bosch, Jenoptik, Infineon) wird die Mittelständler in der gesamten Region unter noch größeren Druck bringen. An dieser Baustelle wird deutlich: Wir brauchen einen Innovations- und Investitionsschub, mit präzisierten Geschäftsmodellen, um eine spürbar höhere Produktivität zu erreichen; auch mit Förderungen!

Mehr regelmäßige Kontakte mit SMWA

Das Treffen der SIG Hidden Pearls mit Staatsminister Martin Dulig in Cunewalde hatte jetzt eine erste Gesprächsrunde im Ministerium zur Folge. Wir haben verabredet, uns regelmäßiger auszutauschen, um die Interessen des Mittelstands des ländlichen Raumes beim Strukturwandel besser zu berücksichtigen. Beim Treffen ging es besonders um Fortschritte bei der Straßen – und Bahninfrastruktur. Für die B 178 gibt es jetzt durchweg positive Zeichen, der Freistaat will ganz offensichtlich das leidige Thema endlich beenden! Auch klar, eine Verlängerung Richtung Cottbus ist Unsinn! Der Ausbau A4 durch Dresden bis Ottendorf-Okrilla ist anvisiert, weiter wird es nur schwer gehen, eventuell bis Bautzen. Bei der Elektrifizierung der Bahn soll die SachsenEnergie nicht zum Zuge kommen und wenn man bedenkt, dass 2023 lediglich 13 km elektrifiziert wurden, kann das bei der DB noch lange dauern! Am 24.10.23 wird die SIG zum nächsten Erfahrungsaustausch zusammentreffen.

Achtung Abmahnvereine

Im Zusammenhang mit dem Lieferkettengesetz, Hinweisgeber-Schutz-Gesetz und weitere EU-Regelungen entwickelt sich eine regelrechte Abmahn-Industrie der NGOs. Auch über „aushangpflichtige Gesetze“ sollten Unternehmer Bescheid wissen, um nicht Strafen zu kassieren. Als BVMW bieten wir Checklisten und mit dem Instrument BusinessCampusDigital können Sie managen, was ihre Mitarbeiter dazu wissen müssen.

Mehr gegenseitige Hilfe

Unter diesem Titel möchten wir regelmäßig auf Unternehmer aufmerksam machen, die aktuelle Angebote, Kapazitäten haben. Gerade jetzt ist es sinnvoll sich in der Region geschäftlich gegenseitig zu unterstützen.

Heute möchten wir einen Impuls setzen für die Arttec Design GmbH, die als preiswerter Lohnfertiger für Bereiche der Metallbearbeitung vom Drehen, Fräsen, bis Laserschneiden ihr Partner sein kann, um genau die Produkte für sie zu bearbeiten, die für die weitere Fertigung durch ihre Kunden benötigt werden.

Ausländische Fachkräfte bei VAMED

Seit 2016 – damals in Vietnam – ist die VAMED Schlossklinik in Pulsnitz unterwegs, um Erfahrungen anzusammeln bei der Gewinnung von ausländischen Fachkräften im Pflegebereich. Jetzt konnte Klinik-Chef Carsten Tietze anlässlich der Präsentation des Projektes – nun mit Brasilianern – über die angesammelten Kompetenzen vor Ministern und Landratsamt berichten. „Die WELT“ am 14.07.23 hatte auf fast einer ganzen Seite ihren Artikel über VAMED mit „Wir lassen uns nicht unterkriegen“ überschrieben. Dabei auch den beschwerlichen Weg aufgezeigt, auch weil Bürokratie und z.T. eher unfreundliche Deutsche es schwerer als nötig machen. Gemeinsam könnte es leichter sein!

Förderung für LEAG-Boxberg

Wenn wir am 19.10.23 unseren „Mittelstand trifft Mittelstand“ durchführen, erfahren wir welche Investitionen die LEAG vorhat und von der SAS (Jörg Mühlberg), wo sich Entwicklungschancen beim Strukturwandel ergeben. Während Vattenfall den Bau Offshore-Windparks stoppt, geht die LEAG in die Offensive mit der Gigawattfactory. Dazu ist jetzt die Vergabe von Fördermitteln aus den JTF (Fond für einen gerechten Übergang) in eine „Öffentliche Konsultation“ gegangen. Die Produktion von grünem Wasserstoff ist das Ziel. Der Elektrolyseur soll in Boxberg 2029 in Betrieb gehen.

Achtung Corona-Hilfen-Falle

Die SAB-Prüfung von Corona-Soforthilfen läuft und lässt manchen Unternehmer aufhorchen, weil die zinslosen Darlehen jetzt vollständig (nichts mit 10% Rabatt) kurzfristig zurückgezahlt werden müssen, wenn sie nicht wirklich Verluste nachweisen können. Auch bei vielen sind die Entscheidungen zu Überbrückungshilfen offen. Wer sich was einfallen lassen konnte, um die Corona-Phase zu überstehen, hat mal wieder das Nachsehen, auch wegen unklarer Regeln!

Spreebrücke Bautzen

Wir hatten uns schon 2019 – da war von einer Realisierung 2025 die Rede – ausgesprochen und wir haben unsere Position jetzt wieder verdeutlicht. Dieses Gesamtbauwerk kann ein starker Impulsgeber sein, wo Bautzen gerade auch aktuell nicht mit Projekten zur Stadtentwicklung hervorsticht und z.B. Görlitz, Zittau, Hoyerswerda lange den Rang abgelaufen haben. Jetzt muss Oberbürgermeister und Stadtrat endlich Farbe bekennen und Mut beweisen – im Interesse der gesamten Region.

Sirko Rosenberg

Sirko Rosenberg

Leiter des Kreisverbandes ‒ Dresden

Schafbergstraße 4

02625 Bautzen

Germany

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Wilfried Rosenberg

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