Die drei Interviewten von Alsco in ihren Hallen.

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25.02.2022

"Nachhaltigkeit hat Priorität"

Johanna Moser
Ökologie und Ökonomie sind längst keine Gegensätze mehr. Unser Mitglied Alsco Berufskleidungs-Service GmbH über das Thema Nachhaltigkeit

Die Alsco Berufskleidungs- Service GmbH hat ihren Ursprung in Nebraska, wo sie vor über 130 Jahren mit einem Handtuchservice neue Pfade beschritt. Heute verzeichnet das internationale Unternehmen in Deutschland 22 regionale Standorte und beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter. Das heutige Geschäftsmodell reicht vom Textil-Leasing bis hin zum textilen Full-Service, wie René Schneider, CEO von Alsco, berichtet: „Wir bedienen eine Vielzahl von Kunden, von kleinen Gewerbetreibenden bis zu großen Unternehmen. Und jedem können wir ein passendes Produkt anbieten.“ Die Kölner setzen dabei auf dezentrale Lösungen – ganz im Sinne der wachsenden Kundschaft, und vor allem: nachhaltig.

Ökologisch im Trend

Alsco betreibt keine zentrale Wäscherei, sondern Wäschereien an zentralen logistischen Knotenpunkten. „Wir wollen nah beim Kunden sein und das Geld nicht auf der Straße verbrennen“, erklärt René Schneider. Nachhaltigkeit besitzt absolute Priorität und ist Teil der Geschäftsphilosophie. An sämtlichen Standorten wird mit zertifizierten Waschverfahren gearbeitet, Prozesse werden kontinuierlich optimiert, und Ressourcen wie Waschmittel, Energie und Was- ser kommen so immer effizienter zum Einsatz. Die Investitionen des Unternehmens fließen häufig in grüne Projekte. Damit setzt man ein starkes Zeichen – und sich selbst an die Spitze einer kleinen Branchen-Revolution.

Corona öffnet neuen Markt

Doch die Corona-Pandemie brachte viele Investitionspläne zum Erliegen. Die Firmenleitung stoppte sämtliche neue Projekte bis auf jene, die sich bereits in der Umsetzung befanden. Prioritäten werden komplett auf die Bedürfnisse der Niederlassungen und Gesundheit verlegt. „Jeden Tag herrscht eine andere Situation, es ist eine echte Herausforderung“, erzählt Thorsten Hilberath, Niederlassungsleiter am Standort Leverkusen. So vorteilhaft die dezentrale Struktur auch ist, so war es doch schwierig sicherzustellen, dass die von der Geschäftsführung beschlossenen Maßnahmen an den Standorten auch tatsächlich umgesetzt wurden. Dank der langjährigen Erfahrung des Teams und der Transparenz der Entscheidungsprozesse nahm das Unternehmen sämtliche Hürden. Die Arbeit im Homeoffice und Hygienekonzepte für die Produktion wurden erfolgreich umgesetzt. Für die Firma öffnete Corona auch einen neuen Markt mit Corona-Schutzprodukten. Die Zukunft sieht René Schneider verhalten optimistisch: „Die Unternehmen sind bisher gut durchgekommen, da der Staat viele Hilfen geboten hat. Aber wenn es einem Unternehmen jetzt nicht gelingt, die entsprechenden Gelder einzunehmen, wird es Schwierigkeiten haben, sich wirtschaftlich wieder zu erholen.“ Das dürfte dann auch die Reinigungsbranche treffen.

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